Kapitel XI

Bhakti – Hingabe

Spirituelle Disziplin – mental

Hingabe ist eine uralte und angeborene Eigenschaft der Zuneigung, religiöser Inbrunst und sehnlicher Verbundenheit im Menschen. Sie wird an vielen Stellen in den Ved Mantras und den Upanishaden beschrieben. Auch die Bhagavad Gita, Bhagwat Puran und andere Schriften erläutern die Hingabe in beträchtlichem Umfang.

Auch Guru Nanak wies darauf hin, dass die Veden und andere religiöse Bücher immer den Wert der Hingabe hoch gelobt haben.

Die Lebensnacht ist dunkel, während das Göttliche Licht unbefleckt ist. Diejenigen, denen das Naam, der Name des Herrn, fehlt, sind falsch, schmutzig und unberührbar. Die Veden predigen von hingebungsvoller Verehrung. Durch Zuhören, Hören und Glauben, erblickt man das Göttliche Licht. Die Shastras und Smritis betonen das Naam.

Adi Granth, Belaval M9, 831

In den religiösen Büchern der Hindus wurden zwei Methoden für die Erreichung der Gemeinschaft mit Gott bestimmt:

  • der Weg des (Spirituellen) Wissens – Gyan Marg;

  • der Weg der Liebe oder Hingabe – Bhakti-Marg oder Rah-i-ishq.

 

Lord Krishna stellt in der Gita eindeutig fest:

Der Yogi ist größer als die Asketen; er gilt als größer als die Weisen; der Yogi ist größer als die Menschen der Tat; deshalb werde ein Yogi, o Arjuna.

Und unter allen Yogis sehe ich denjenigen, der voller Vertrauen, mit dem inneren Selbst in mir verweilend, sich mir zutiefst widmet und mir hingebungsvollen Dienst erweist, als den Erhabensten von allen an.

Bhagavad Gita, Kapitel 6, Vers 46,47

Der Pfad der Erkenntnis wird auch in der Gita beschrieben, aber zur gleichen Zeit wird sehr klar festgestellt, dass der Pfad der Erkenntnis ohne Vertrauen und Hingabe nicht erfolgreich befolgt werden kann.

Menschen ohne Vertrauen in dieses Wissen, o Parantapa, (da sie) mich nicht erreichen, kehren auf den Pfad dieser Welt des Todes zurück.

Bhagavad Gita, Kapitel 9, Vers 3

Gott kann nicht durch die Sinnesorgane erkannt werden. Er kann weder durch den Intellekt noch durch Schlussfolgerung erkannt werden. Und Entbehrungen und Inkarnationen ohne Hingabe sind von keinem Nutzen. Er kann nur durch die Hingabe verwirklicht werden.

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Fußnote: